Ja für mehr Verantwortung, Nein zur Atomausstiegsinitiative

Die Atomkraft bewegt die Gemüter und spaltet die Gesellschaft. Die einen fürchten die mit der friedlichen Nutzung der Atomkraft verbundenen Risiken. Die andern sehen in Atomkraftwerken eine bewährte Technologie. Als verantwortungsbewusster Staatsbürger stehe ich hier vor einem Dilemma. Die Verfügbarkeit von bezahlbarer Energie ist Voraussetzung unseres Wohlbefindens und unseres Wohlstands.

Man kann aber langfristig keine Technologie betreiben, welche von einem Teil der Gesellschaft gefürchtet und als bedrohlich empfunden wird. Auf der andern Seite sind die Auswirkungen des CO2-Ausstosses auf unser Klima erschreckend, die Abkehr von der Verbrennung fossiler Brennstoffe dringend und zwingend. 81 Prozent des weltweiten Energiebedarfs werden heute durch die CO2 produzierende Verbrennung von Öl, Gas und Kohle gedeckt. In der Schweiz sind es rund 46 Prozent, während über 50 Prozent durch Wasser- und Atomkraft gedeckt werden. Die neuen erneuerbaren Energieträger wie Biomasse, Sonne und Wind tragen gerade mal 2 Prozent zur Schweizer Energieproduktion bei. Nimmt man innert Jahresfrist drei der fünf Schweizer Atomkraftwerke vom Netz, wie dies die Ausstiegsinitiative fordert, entfallen rund 15 Prozent der einheimischen Stromproduktion. Dieser Bedarf kann nur mit Einfuhren aus dem benachbarten Ausland, vor allem aus Deutschland und Frankreich mit ihren hohen Anteilen aus Kohle- und Kernkraftwerken wettgemacht werden. Eine verantwortungsvolle, langfristige Energiepolitik heisst daher für mich: Nein zur Atomausstiegsinitiative. Aber Investitionen in Energieeffizienz, dezentrale Stromproduktion und erneuerbare Energien, Reduktion der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas, strikte Aufsicht über die bestehenden Anlagen und keine neuen Atomkraftwerke der heutigen Generation. Und dazu viel mehr Forschung in nachhaltige und inhärent sichere Technologien und Energieproduktionsanlagen.