Sichere Beherrschung der Grundlagen hat Vorrang

Solothurn, 12. November 2013

Medienmitteilung

 

Sichere Beherrschung der Grundlagen hat Vorrang

In der Stellungnahme zum Lehrplan 21 fordert die FDP mehr Praxisnähe


Der Lehrplan 21 ist gemäss den Rahmeninformationen der Deutschschweizer Erziehungs-Direktorenkonferenz in erster Linie ein Harmonisierungsprojekt, welches die Lehrpläne in den 21 Deutschschweizer Kantonen koordinieren soll. Ob dieses Ziel mit dem Lehrplan 21 erreicht werden kann, erachten wir nach wie vor als offen. Dies vor dem Hintergrund einer sehr breit gefassten Rahmenstundentafel sowie der Uneinheitlichkeit im Bereich der Frühfremdsprachen.

 

Der kompetenzorientierte Ansatz des Lehrplans 21 wird von der FDP.Die Liberalen Kanton Solothurn ausdrücklich unterstützt. Wir sind jedoch der Auffassung, dass der Fokus klarer auf die Erarbeitung und Festigung der Grundkompetenzen gelegt werden muss. Im Bereich Sprachen muss der Schwerpunkt auf der sicheren Beherrschung der Erstsprache Deutsch liegen. Dieses Ziel darf durch die Vermittlung der Frühfremdsprachen nicht gefährdet werden. In der Mathematik gilt es ebenfalls, das Hauptaugenmerk auf das stetige Anwenden der Grundlagen zu legen. Der Bezug zur Realität ist in diesem Fach besonders wichtig. Weniger ist in diesem Fall mehr.

 

Wir erachten es als besonders anspruchsvoll die berufliche Orientierung sowie ICT und Medien als fächerübergreifende Themen zu führen. Beiden Bereichen sind in der Ausarbeitung der kantonalen Stundentafel klar definierte Gefässe und Verantwortlichkeiten zuzuweisen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass diese für die Wirtschaft zentralen Bereiche zwischen Stuhl und Bank fallen. Hier sind Praxisnähe und damit eine enge Zusammenarbeit der Schulen mit den Wirtschaftsverbänden gefordert.

 

Im allumfassenden Fachbereich Natur, Mensch & Gesellschaft sollte aus unserer Sicht im 3. Zyklus eine klare Strukturierung in die bisherigen Fächer Physik, Chemie, Biologie, Geographie und Geschichte erfolgen. Auch hier besteht ansonsten die Gefahr von Zuständigkeits- und Schnittstellenproblemen. Der Aspekt der Förderung des vernetzten Denkens ist zwar zu anerkennen, aber wir fürchten, dass dadurch neue Unsicherheiten geschaffen und bewährte Strukturen zerschlagen werden.

 

In der definitiven Ausgestaltung des Lehrplans 21 fordern wir die Überprüfung der definierten Kompetenzen durch einheitliche Leistungsmessungen am Ende der obligatorischen Schulzeit. Eine Herausforderung ist der Übergang zu den weiterführenden Stufen, der gewährleistet sein muss. Letztlich steht und fällt der Erfolg des Lehrplans 21 mit der Einführung. Insofern begrüssen wir die vergleichsweise lange Einführungsfrist im Kanton Solothurn. Von grosser Wichtigkeit ist, dass die Schulleitungen und Lehrpersonen sorgfältig in den neuen Lehrplan eingeführt werden. Wir erwarten, dass diese Einführung im Rahmen der bisherigen Budgets für die Weiterbildung der Lehrpersonen realisiert werden kann.

 

Kontakt:
Kantonsrätin Verena Meyer-Burkhard, AG Bildung & Kultur, Telefon 079 519 13 31