Führungsmängel

Zur Berichterstattung von Balz Bruder über die Solothurner Spitäler AG

Nach nur 4 Monaten verlässt der höchste Kaderarzt der Solothurner Spitäler per sofort seine Stelle. Fluktuationen häufen sich. Nachrekrutiert werden vor allem Menschen ohne Bezug zu unserem Kanton und mit auswärtigem Wohn- und Steuersitz, so z. Bsp. die Verwalterinnen des Oltner Spitals oder des Bürgerspitals. Obwohl diese AG nur einen Aktionär hat, findet die GV "Corona bedingt" erst im Juni statt. Börsennotierte Unternehmen wie etwa die Swisscom mit mehr als 80'000 Aktionären haben ihre GV bereits im April abgehalten. Der Jahresabschluss 2019 ist noch nicht publiziert. Die Solothurner Spitäler äussern sich dazu "notorisch knapp" wie Chefredaktor Bruder feststellt, dem Regierungsrat kommt in der Sache wie auch in der Beantwortung der Fragen zur Aufsicht der FDP- Fraktion die Aufgabe "eines Briefträgers" zu. All dies offenbart auf der strategischen Ebene ein mangelhaftes Rollenverständnis und Führungsmängel: Auswahl und Begleitung der Geschäftsleitung sowie die Schaffung von Transparenz und Vertrauen in die Geschäftstätigkeit der Spitäler wie auch die zeitgerechte Vorlage der Jahresrechnung sind nicht delegierbare Aufgaben des Verwaltungsrates. Der Verwaltungsrat der Solothurner Spitäler AG, der grössten Arbeitgeberin im Kanton, scheint seinen Aufgaben nicht gewachsen. Dazu kommt, dass dem Gremium und insbesondere dessen Zürcher Verwaltungsratspräsidentin Verena Diener das Verständnis für die soziale, politische und ökonomische Wichtigkeit der Spitäler für den Kanton Solothurn fehlen. Und damit mangelt es eben auch am Gespür für den Dialog mit Politik und Öffentlichkeit. Der Regierungsrat als Vertreter des Aktionariats steht uns Solothurnerinnen und Solothurner und den über 4'000 Angestellten gegenüber in der Pflicht, jetzt Remedur zu schaffen.