Knapper Wohnraum: Es fehlen fast 20  000 Eigenheime und Mietwohnungen

Ausgabe vom 28. Januar

Die letzten Zeilen des Artikels stimmen mich nachdenklich. Sinngemäss: «Städte könnten nicht wachsen; alternde Hausbesitzende lebten in halb leeren Häusern und schützten ihre Aussicht mit Einsprachen. Jüngere Generationen könnten sich weder Miete noch Kauf leisten.» Wenn das Wachstum das Ziel sein soll, müssen wir sowohl politisch als auch räumlich zusammenrücken – Bedingungen schaffen, die eine funktionierende Siedlungsentwicklung ermöglichen und unser Kulturland erhalten. Mit der Aufzonung von klassischen Einfamilienhauszonen in Zonen, die auch mehrgeschossige Mehrfamilienhäuser zulassen, lenken wir die Entwicklung in erschlossene Gebiete und ermöglichen Wohnraum in die Höhe. Dabei müssen wir gleichzeitig Sorge tragen zu den gewachsenen Strukturen und den wertvollen Grünräumen. Die Verträglichkeit einer Aufzonung ist kritisch zu prüfen – auch eine etappierte Umsetzung ist möglich. Wie in der Energiefrage liegt die Antwort wohl im richtigen Mix. Mein Mann und ich befassen uns bereits heute mit der Zukunft unseres Eigenheims, obwohl unsere Kinder noch schulpflichtig sind. Wohnen im Mehrgenerationenhaus statt im Einfamilienhaus könnte ein Lösungsansatz für uns sein. Auf jeden Fall wollen wir leerstehenden Raum vermeiden und die Generationensolidarität leben.

Manuela Misteli, Kantonsrätin FDP, Biberist