FDP macht auf drohende Stromnetz-Überlastung aufmerksam

Mit einem Vorstoss aus den Reihen der FDP-Fraktion werden dem Regierungsrat kritische Fragen zur Kapazität des Stromnetzes gestellt. Auf der einen Seite heizen immer mehr Haushalte mit einer Wärmepumpe, und immer mehr Menschen sind mit Elektroautos unterwegs. Auf der anderen Seite erfolgt die Stromproduktion immer mehr dezentral. Der zunehmende Strombedarf und die Produktion mit verteilten PV-Anlagen stellen die Transport- und Verteilinfrastruktur der elektrischen Energie vor gewaltige Herausforderungen. Es droht die Überlastung. Im Kanton Solothurn sind denn auch Fälle bekannt, wo entweder PV-Anlagen oder Verbraucher gar nicht erst ans Netz angeschlossen werden können oder konnten. Die FDP-Fraktion fragt deshalb ganz konkret: «Ist der Regierungsrat gewillt, die Voraussetzungen für Netzverstärkungen zu erleichtern (Verfahren und materiell), wenn ja, wie?». Die Regierung hat Ende September Stellung genommen.

Drei Fragen an Erstunterzeichner Markus Spielmann

Die Antwort der Regierung erscheint wenig konkret. Wie zufrieden bist Du damit?
Die Antworten des Regierungsrats sind unbefriedigend. Man sieht zwar das Problem, aber man hat keinerlei Ansatz oder Willen, wie man es lösen könnte. Man kann nicht immer von Energiewende reden oder PV-Anlagen fordern, dann aber die Rahmenbedingungen dazu nicht schaffen.

Was droht dem Kanton Solothurn, wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Netzverstärkungen nicht mit Dringlichkeit angepasst werden?
Ganz einfach, die Probleme werden sich häufen, die physikalischen Rahmenbedingungen kann man nicht mit Gesetzen verändern. Es werden Verbraucher (z. B. Schnelllader in Garagen oder Wärmepumpen) oder dann Produktionsanlagen (PV-Anlagen) von Prosumenten nicht mehr angeschlossen werden können.

Wie stark beschäftigt das Thema Netzverstärkung die Solothurner Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, die Du als Präsident vertrittst?
Sehr stark, denn das neue Energiegesetz will die PV-Pflicht bei Neubauten einführen. Um das zu fordern, muss auch der Rahmen dafür geschaffen werden. Bei der Debatte habe ich von Regierungsrätin Wyss ein Statement verlangt, ob Hauseigentümer bei solchen Problemen von ihrer Pflicht entbunden werden, sie musste es bejahen.

Beitrag von Adriana Marti-Gubler