Thomas Fürst will Stadtrat von Olten werden

Politik ist seine Leidenschaft – ob im Kantonsrat oder im Gemeindeparlament von Olten. Nun schickt sich Thomas Fürst an, Stadtrat von Olten zu werden. Als grösste Herausforderung der Stadt Olten sieht er die anstehenden grossen Investitionsprojekte. «Man wird nicht umhinkommen, Prioritäten zu setzen», sagt Stadtratskandidat Fürst.

Thomas Fürst, warum willst du Stadtrat werden?
Die politische Arbeit im Oltner Gemeindeparlament macht mir grosse Freude. Kommunale Politik ist insofern besonders spannend, weil man einen relativ direkten und konkreten Gestaltungsspielraum hat. Gerne würde ich noch mehr Verantwortung übernehmen und mich auch in der Exekutive für unsere Stadt engagieren.

Die bürgerlichen Kräfte sind aktuell im Oltner Stadtrat klar untervertreten. Welche Konsequenzen hat das?
Für ein möglichst reibungsloses Funktionieren der Politik, ist es sinnvoll, wenn das Meinungsspektrum der Bevölkerung auf allen Ebenen adäquat vertreten ist. Eine unausgewogene Exekutive kann dazu führen, dass unausgewogene Vorlagen der Legislative und schliesslich dem Volk vorgelegt werden – und dort dann überdurchschnittlich oft Schiffbruch erleiden.

Was wäre Dir als Stadtrat im Umgang mit den Oltnerinnen und Oltnern besonders wichtig?
Dasselbe, was mir bereits heute wichtig ist: Ein sachlicher und zielgerichteter Dialog sowie ein stets offenes Ohr für konstruktive Anliegen und Kritik.

Welche freisinnigen Werte möchtest Du in den Stadtrat einbringen?
Ich bin überzeugt, dass eine der wichtigsten Eigenschaften freisinniger Politik ist, dass sie keine spezifische Klientel im Fokus hat, auch wenn ihr dies politisch Andersgesinnte teilweise gerne unterstellen. Eine Politik, die auf ein liberales Gesellschafts- und Wirtschaftssystem setzt, die Freiheit und Eigenverantwortung hoch gewichtet und gleichzeitig Verantwortung übernimmt für Menschen, die Unterstützung brauchen, dient langfristig der gesamten Gesellschaft.

Welches sind die grössten Herausforderungen der Stadt Olten?
Herausforderungen gibt es viele. Unter anderem stehen in den nächsten Jahren mehrere grössere Investitionsprojekte an, die unsere Stadt langfristig prägen werden. Dabei wird man nicht umhinkommen, Prioritäten zu setzen. Dies gilt in besonderem Masse auch mit Blick auf die viel zu stark steigenden laufenden Ausgaben – eine Entwicklung, die langfristig die Handlungsfreiheit einzuschränken droht, wenn sie nicht auf ein vernünftiges und nachhaltiges Niveau gedrosselt wird.

Was macht Dich stolz, Oltner zu sein?
Olten ist wunderschön gelegen und bietet mit der Aare und den umliegenden Wäldern grossartige Naherholungsmöglichkeiten. Zudem ist die Stadt gesellschaftlich und kulturell ausgesprochen lebendig, was insbesondere den Menschen und Unternehmen zu verdanken ist, die sie ausmachen. Auch Zuzügerinnen und Zuzüger können bei uns schnell Fuss fassen und sich im gesellschaftlichen und politischen Leben engagieren, wenn sie möchten. Diese Offenheit und Unkompliziertheit der Oltnerinnen und Oltner finde ich besonders sympathisch. 

Zur Person
Thomas Fürst (40) ist selbstständiger Rechtsanwalt und präsidiert den Solothurnischen Anwaltsverband. Seit 2021 ist er Kantonsrat und Gemeindeparlamentarier in Olten. Daneben ist er vielfältig engagiert, unter anderem als Geschäftsführer des Verbandes deutschschweizerischer Unternehmen der Uhren- und Mikrotechnik, des kantonalen Hauseigentümerverbandes und in gemeinnützigen Stiftungen. In seinen freien Stunden trifft man ihn an beim Sporttreiben, beim geselligen Zusammensein mit Familie und Freunden oder an der Fasnacht «of de Gass».

Beitrag von Adriana Marti-Gubler